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Digital Society Initiative

Journalisten besuchen DSI Workshop zu «Algorithmen und KI»

Die Digital Society Initiative (DSI) hat im März 2023 einen Workshop zum Thema «Algorithmen und KI» für Journalist:innen veranstaltet, welche auf Digital-Themen spezialisiert sind. Insgesamt 18 Medienschaffende sind der Einladung gefolgt und sorgten für einen angeregten Austausch mit Fachleuten aus der Forschung.

 

DSI Geschäftsleiter Markus Christen gab den Journalist:innen einen Einblick in die Arbeit der Digital Society Initiative und konnte aufzeigen, was die Schweiz über künstliche Intelligenz (KI) denkt.

Für Letzteres präsentierte er die aktuellen Resultate einer repräsentativen Studie, welche die DSI in Zusammenarbeit mit GFS Bern durchgeführt hatte. Die Auswertung zeigt, dass rund zwei Drittel der Befragten einen Einbezug von KI selbst bei schwierigen Entscheidungen befürworten – zum Beispiel bei der Frage, ob eine Therapie aufgrund des medizinischen Zustands eines Patienten abgebrochen werden soll. Zudem erklärte Christen: «Entscheidend für die Akzeptanz von KI ist laut der Studie das Vertrauen in die Institution, welche die KI anwendet. Weniger relevant für die Akzeptanz sind zum Beispiel die eigenen digitalen Skills.»

Christoph Heitz vom Institut für Datenanalyse und Prozessdesign an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erläuterte, weshalb auch absolut logisch agierende Algorithmen nicht zwingend sozial fair sind. Eine Diskriminierung könne durch nicht repräsentative Daten entstehen, zum Beispiel wenn nur wenig Daten über Minderheiten vorhanden sind. Unfair seien Algorithmen aber vor allem, weil sie auf ihren Nutzen optimiert sind. Heitz betonte aber: «Wir können sicherstellen, dass Algorithmen fair sind. Die Fairness muss jedoch explizit gefordert und technisch eingebaut werden.» Was «fair» bedeute, hänge jeweils vom Kontext ab.

Im dritten Deepdive präsentierte Claudia Witt, Co-Direktorin der DSI, die Arbeit des DSI Strategy Labs 2022. Dieses widmet sich seit einem knappen Jahr der Frage.: «KI und Gesundheitswesen – wohin wollen wir?» In Workshops, durch den Einbezug von Fokusgruppen und mittels Roundtable-Gespräche wurden verschiedene Szenarien für die nahe (ca. zehn Jahre) und die ferne Zukunft (ca. 25 Jahre) entwickelt. Diese Szenarien bilden die Grundlage für Empfehlungen, die aktuell erarbeitet und 2023 kommuniziert werden. Eines lasse sich jedoch bereits jetzt sagen: «Digitale Zwillinge dürften in der Medizin eine wichtige Rolle spielen», wagte Witt einen Blick in die Zukunft.

Stephanie Gygax von der Stiftung Mercator Schweiz stellte den anwesenden Journalist:innen das Verzeichnis der Digitalen Zivilgesellschaft Schweiz vor: ein Index für unabhängige Stimmen und Expertise zu Digitalisierungsthemen.

Die letzte Präsentation des Workshops widmete sich schliesslich der Rolle der Zivilgesellschaft. Angela Müller von AlgorithmWatch, einer zivilgesellschaftlichen Advocacy-Organisation, machte mithilfe von Beispielen aus den Bereichen «öffentlicher Sektor», «Meinungsbildung», «Arbeitsplatz» und «Nachhaltigkeit» auf kritische Auswirkungen von KI auf Mensch und Gesellschaft aufmerksam. So hatte AlgorithmWatch zusammen mit der Digitalen Gesellschaft beispielsweise einen offenen Brief gegen die geplante Gesichtserkennung in Schweizer Bahnhöfen lanciert – mit Erfolg.

Der Workshop wurde zweimal durchgeführt – je einmal auf Deutsch und Französisch. Beim Anlass für die Westschweizer Journalist:innen präsentierte Johan Rochel, Co-Founder des Labs für Innovationsethik ethix, anstelle von Claudia Witt und Christoph Heitz.  An beiden Anlässen zusammen nahmen insgesamt 18 Medienschaffende aus der Schweiz teil, welche das Angebot eines solchen Workshops sehr begrüssten.

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