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Digital Society Initiative

Swiss News Viz Media Lab

Mit dem Swiss News Viz Media Lab will das Projektteam eine Infrastruktur schaffen, die darauf abzielt, Expertenwerkzeuge und -methoden für die Analyse von Textdaten in Form einer öffentlich zugänglichen Plattform sowohl für Forschungs- als auch für Lehrzwecke bereitzustellen.

Die Neuartigkeit der Infrastruktur besteht darin, Forschenden über eine Online-Plattform Zugang zu einer Kombination verschiedener Funktionen zu verschaffen, darunter:

  1. die Nutzung von Analysetools und Kanälen für die inhaltliche und statistische Analyse
  2. die Anpassung dieser Tools an ihre eigene Forschung direkt auf der Plattform
  3. die Integration einer Vielzahl von Datenquellen (z. B. externe Textdaten, Umfragedaten und eigene Daten der Forschenden)
  4. die Möglichkeit, Ergebnisse in Form von Berichten, Visualisierungen und Datenbanken zu exportieren

Die Infrastruktur wird durch das Projekt UpLORD (Upgrading the linguistic ORD-ecosystem) unterstützt und arbeitet auch eng mit LiRI (Linguistic Research Infrastructure) zusammen, um die notwendigen Werkzeuge und Pipelines zu entwickeln. Insbesondere wird es vom Fachwissen des LCP@LiRI-Teams (Linguistic Corpus Platform) als Dienst für das Hosting komplexer linguistisch annotierter Daten profitieren, die eine verfeinerte Suche und quantitative Analysen ermöglichen.

Die Infrastruktur zielt auf die Entwicklung von Kooperationen in Bezug auf die Ausarbeitung von Tools für die fachliche Inhaltsanalyse, die Datenintegration, Einrichtungen für zusätzliche Funktionen sowie die Replizierbarkeit und Archivierung von Forschungsergebnissen ab. Darüber hinaus konzentriert sich das Projekt auf den Aufbau robuster Praktiken bei der Datenkuratierung und -integration sowie auf die Dokumentation und Förderung bewährter Praktiken im Hinblick auf offene Daten und Reproduzierbarkeit im Kontext von Lehre, Forschung und Veröffentlichung.


Projektdauer: 01.10.2023 - 30.09.2025

Kontaktperson: Maud Reveilhac

 

Projektteam

Dr. Maud Reveilhac hat einen Hintergrund in Politikwissenschaft, Sozialpsychologie und Umfrageforschung. Sie hat bei FORS (Schweizerisches Kompetenzzentrum für Sozialwissenschaften) gearbeitet. Derzeit ist sie Post-Doc am Institut für Kommunikations- und Medienforschung der Universität Zürich. Die Integration und Komplementarität verschiedener Datenquellen für die Erforschung der öffentlichen Meinung sowie die Übertragbarkeit und Anpassungsfähigkeit von computergestützten (Sozial-)Forschungsmethoden stehen im Mittelpunkt ihrer Forschung. Sie hat zahlreiche Artikel und Buchkapitel zu diesen Themen veröffentlicht. Sie ist auch an der Forschung zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit und Replizierbarkeit von Forschungsmethoden und -prozessen beteiligt.

Prof. Gerold Schneider leitet die NLP-Gruppe des LiRI (auch bekannt als Text Crunching Center), die Dienstleistungen und Coaching in den Bereichen Text Mining, Inhaltsanalyse und Digital Humanities für Universitäten und die Privatwirtschaft anbietet. Ausserdem ist er Post-Doc in der URPP Digital Religion(s), wo er sich auf die Erkennung von Hassreden und die Inhaltsanalyse spezialisiert hat. Er verfügt über umfangreiche Forschungserfahrung im Text Mining für medizinische, historische, politische, soziale und religiöse Bereiche und ist Autor von mehr als 120 Artikeln und umfangreichem Lehrmaterial, darunter das Kursbuch «Statistics for Linguists» (Schneider und Lauber 2019) sowie Online-Kursmaterial, zum Beispiel für die Australian Text Analytics Platform (ATAP/LADAL). In seiner interdisziplinären Forschung wendet er Methoden der Computerlinguistik und KI, wie die Erkennung von semantischen Themen, individuellen Stilen, Erkennung von Stimmung und Sentiment, Textklassifikation durch statistische und Deep-Learning-Methoden auf viele Anwendungen an, die von der historischen Linguistik bis zu Chatbots reichen. Seine Kompetenz für die geplante Infrastruktur umfasst die Implementierung relevanter computergestützter Ansätze und die systematische Evaluierung bestehender Tools.

Prof. Noah Bubenhofer ist Professor für deutsche Sprachwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Zürich und Co-Direktor der LiRI Linguistic Research Infrastructure. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Sprache und Gesellschaft sowie in quantitativen Methoden der Textanalyse und Korpuslinguistik. In verschiedenen Publikationen zu Diskursen in der Gesellschaft setzte er nicht nur korpuslinguistische Methoden ein, sondern entwickelte auch neue Ansätze, um typischen Sprachgebrauch in reichhaltig annotierten Daten zu identifizieren. Als Co-Direktor des LiRI, Mitglied des Sounding Boards von swissuniversities Open Research Data und PI des ORD-Projekts UpLORD engagiert er sich auch auf nationaler Ebene für die Förderung der ORD-Infrastruktur und -Praktiken in der Linguistik und in verwandten Disziplinen.

Technik-Team

Johannes Graën, Jonathan Schaber und Stefan Bircher sind Mitglieder des LiRI und entwickeln die Datenkuration, die Datenabfrage und die analytischen Pipelines sowie die endgültige Website für Swiss News Viz Media Lab. Das Team wird außerdem von Giorgia Serretti unterstützt, die an der Entwicklung der Dokumentation und der grafischen Funktionen beteiligt ist.