Forschungsgebiet
Mein Forschungsfeld liegt an der Schnittstelle von Philosophie und Natural Language Processing (NLP), wobei ich mich insbesondere mit der philosophischen Theorie und computergestützten Implementierung von Argumentation und logischer Inferenz beschäftige. Während mein philosophisches Denken vom Inferentialismus und Pragmatismus geprägt ist, befasse ich mich im Bereich der NLP hauptsächlich mit grossen Sprachmodellen (LLMs). Dabei ist eine wichtige Arbeitshypothese, dass LLMs als erstklassige Assoziatoren (sehr gute System-1-Denker, um eine Anleihe bei Kahnemann zu machen) nicht ideal für logische Schlussfolgerungen geeignet sind, und dass sich deshalb ein hybrider, neurosymbolischer Ansatz anbietet, der die Stärken von LLMs (System 1) mit regelbasierten Methoden (System 2) kombiniert. Mein sekundäres Forschungsgebiet betrifft die philosophische Reflexion über die Art der Dinge, die LLMs sind, z.B. ob sie Sprache im vollen Sinne verstehen oder sprechen.
Akademische Laufbahn
Ich studierte (in chronologischer Reihenfolge) Mathematik an der ETHZ, Linguistik, Philosophie und Multilinguale Textanalyse an der UZH, wo ich mit einem MA in Philosophie und Multilingualer Textanalyse abschloss. Meine Dissertation (summa cum laude, ebenfalls an der UZH) befasste sich mit der Philosophie des Geistes und dem empiristischen Inferentialismus von W.V.O. Quine. Danach habe ich mehrere Jahre im Hochschulmanagement und als Teilzeit-Postdoc in Data Science und NLP an der Universität St.Gallen gearbeitet. Jetzt leite ich das Projekt AI-R an der Digital Society Initiative und am Institut für Computerlinguistik der UZH. Während meiner akademischen Laufbahn habe ich erfolgreich kompetitive Drittmittel von verschiedenen Institutionen, darunter auch dem SNF, eingeworben.
Seit 2013 unterrichte ich auf universitärer Ebene an der UZH und der Universität St.Gallen (HSG), vorwiegend in theoretischer Philosophie und, zusammen mit Peter Hongler, in juristischer Methodenlehre. Dazu haben wir ein Lehrbuch geschrieben.