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Desinformation hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die DSI hat dies in ihrem vierten Strategy Lab in den Mittelpunkt gestellt und damit auch ihren thematischen Schwerpunkt für 2024 definiert. Entsprechend befasste sich auch die vierte Ausgabe des DSI Medienworkshops mit diesem Thema.
Mit ihrem Medienworkshop bietet die Digital Society Initiative (DSI) der Universität Zürich Medienschaffenden Hintergrundinformationen und auch die Möglichkeit, die Inhalte der Veranstaltung mitzubestimmen. Die bereits vierte Ausgabe befasste sich mit dem DSI Jahresthema 2024: Desinformation.
Den ersten Deep Dive lieferte Dr. Daniel Vogler zum Thema «Von Deepfakes, Social Bots und Alternativmedien – Einordnungen zur Problematik von Desinformation in der Schweiz». Daniel Vogler ist stellvertretender Direktor des fög – Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich –, welches jeweils das von den Medien viel beachtete und zitierte Jahrbuch «Qualität der Medien» herausgibt. Im Rahmen seiner Journalismus- und Kommunikationsforschung beschäftigt er sich auch mit Desinformation im digitalen Raum.
Einen Bezug zu den aktuellen Desinformationkampagnen Russlands lieferte Sylvia Sasse. Sie ist Professorin für Slavische Literaturwissenschaft. In diesem Zusammenhang beschäftigt auch sie sich mit dem Thema Desinformation und blickt insbesondere auf die Narrative und die Rhetorik in der russischen Desinformation, welche bereits eine lange Tradition hat und schon weit vor dem Russischen Angriff auf die Ukraine 2022 betrieben wurde. Ihr Vortrag: «Desinformation ist nicht das Gegenteil von Information. Über die Geschichte einer politischen Strategie aus russischer Perspektive».
Dr. Sacha Altay fokussierte in seiner Präsentation auf die Frage «Rethinking misinformation and what (not) to do about it?». Er ist Psychologe und Forscher am Institut für Politikwissenschaft und am Digital Democracy Lab, das die Auswirkungen der digitalen Technologie auf Politik und Demokratie untersucht. Dabei beschäftigt er sich mit Desinformation, Fehlwahrnehmungen und Vertrauen.
Die Sichtweise einer Nichtregierungsorganisation brachte schliesslich Angela Müller ein. Ihr Input stellte sich der Frage, wie die Schweizer Plattformregulierung zu einer gesunden öffentlichen Debatte beitragen kann. Angela Müller ist Geschäftsleiterin von AlgorithmWatch CH und beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Algorithmen auf Menschenrechte und Gesellschaft sowie mit deren Regulierung. In diesem Kontext beschäftigt sie sich auch mit KI und wurde 2024 als eine von «100 Women in AI Ethics» weltweit ausgezeichnet.
Der DSI Medienworkshop wird von der Stiftung Mercator Schweiz unterstützt.